Archiv 12 / 2002

Ich wünsche allen Lesern von Suchmaschinen-Tricks einen Guten Rutsch und ein Frohes Neues Jahr 2003!

Stefan Fischerländer

Das Jahr 2002 neigt sich dem Ende entgegen. Wir haben eine Jahrhundertflut im Osten und im Süden Deutschlands erlebt, eine schulbuchmäßige Kriegsvorbereitungsdiplomatie, eine lahmende Wirtschaft und eine noch schlimmere pessimistische Stimmung.

Ich wünsche trotzdem oder gerade deswegen allen Lesern von Suchmaschinen-Tricks ein Frohes Weihnachtsfest und einen Guten Rutsch ins neue Jahr 2003! Hoffen wir trotz allem, dass es ein friedliches Jahr werden möge.

Yahoo kauft den Betreiber einer der größten Suchmaschinen-Datenbanken, Inktomi, für 241,5 Mio. US-Dollar. Inktomi entstand 1996 aus einem Projekt der Universität Berkeley und lieferte seither die Daten für andere Suchdienste wie MSN, Hotbot und von 1998 bis 2000 für Yahoo.

Das besondere an diesem Deal ist, dass im Herbst nach monatelangen Verhandlungen und Gerüchten, Yahoo den Vertrag mit Google über die Zulieferung von Suchdaten verlängert hatte. Als Hauptkonkurrent zu Google für diesen Vertrag galt – neben FAST – ausgerechnet Inktomi.

Kommentar:
Vollkommen unklar ist auf Grund dieser Situation, auf welche Art Yahoo die Inktomi-Daten für sich nutzen wird. Neben der nahe liegenden Idee, damit die von Google gelieferten Daten zu ersetzen, drängt sich vor allem der Gedanke auf, dass Yahoo Inktomis Datenbank und Sachverstand dazu nutzen könnte, um Spezial-Suchdienste aufzubauen. Gerade das Geschäft mit Shopsuchdiensten könnte für ein Portal wie Yahoo vielversprechend sein; und hier gehört Google mit seiner kürzlich gestarteten Maschine Froogle zu den großen Konkurrenten, denen Yahoo dieses Geschäft wohl nicht alleine überlassen möchte.

Mit Hotbot ist die nächste der Ur-Suchmaschinen am Ende. Gegründet vom Kultmagazin Wired, stellte Hotbot lange Zeit die Alternative zu Altavista dar. Nun wurde die im Mai 1996 gestartete Suchmaschine Hotbot als eigenständiger Suchdienst eingestellt. Ruft man heute www.hotbot.com auf, so präsentiert sich eine aufgeräumte Oberfläche, die den Zugriff auf die Suchdaten von FAST, Google, Inktomi oder Teoma bietet. Lediglich das Logo und die kräftigen Farben erinnern an die alten, glorreichen Zeiten.

Unter dem verspielten Namen Froogle startete Google dieser Tage eine Shop-Suchmaschine. Neben einer Volltextsuche kann auch in einem Verzeichnis geblättert werden.

„Froogle konzentriert sich ausschließlich auf die Produktsuche und findet die Shops, die das gewünschte Produkt führen.“ erklärt Google selbst den Zweck des neuen Dienstes.

Google gewährt in seinem „Lab“ Einblicke in mögliche neue Angebote. Mit der WebQuotes genannten Funktion werden anstelle von Texten aus der gefundenen Seite Zitate von Seiten, die auf diese verweisen, angezeigt.

Spektakulärer kommt der Google Viewer daher. Hier werden die ersten zehn Ergebnisse nicht untereinander dargestellt, sondern nacheinander wird je eine Kopie der gefundenen Seiten für kurze Zeit eingeblendet. Diese Diashow kann man automatisch ablaufen lassen oder aber von Hand steuern. Die Viewer-Funktion könnte sich als nützlich erweisen, wenn man eine bestimmte Website versucht wiederzufinden; denn das Erscheinungsbild einer Seite prägt sich meist intensiver ein als die Webadresse. Man kann den Viewer also so lange laufen lassen, bis man die gesuchte Seite wiedererkennt.

Mit einem Zuschuss zu den Traffickosten hat das Bundesjugendministerium den Weiterbetrieb der Kindersuchmaschine „Blinde Kuh“ ermöglicht. Eine entsprechende Förderung ist auch für die weiteren Jahre vorgesehen, wie Stefan Müller, einer der ehrenamtlichen Leiter dieses Projekts, mitteilte.