Der weltgrößte Softwarehersteller Microsoft nimmt Google zunehmend als Konkurrenten wahr. Deshalb wird das Unternehmen, das mit seinem Betriebssystem Windows nahezu eine Monopolstellung einnimmt, selbst versuchen eine Suchmaschine zu entwickeln.
Einem Bericht der Nachrichtenagentur Reuters zufolge, sagte Bob Visse, Marketingdirektor von Microsofts Webportal MSN: „Wir glauben, dass wir dem Kunden ein besseres Produkt und eine bessere Benutzbarkeit anbieten können.“ Die New York Post hatte bereits vor einigen Wochen vermutet, dass Microsoft sich stärker in diesem Markt engagieren möchte und von einem Übernahmeangebot an Altavista berichtet. Dort sei, so das Boulevardblatt, Microsoft allerdings von Overture überboten worden.
Kommentar:
Microsofts Ankündigung, eine eigene Suchmaschine zu entwickeln, dürfte den Suchmaschinenmarkt heftig in Bewegung bringen. Wenn der Betriebssystem-Monopolist gegen den Suchmaschinen-Monopolisten antritt, ist vollkommen offen, wer das Rennen machen wird. Für Google spricht der aktuelle Marktanteil von etwa 70 bis 80 Prozent, die langjährige Erfahrung und eine sehr loyale Nutzerbasis, während Microsoft die quasi unerschöpflichen finanziellen Reserven und die Marktmacht seines Betriebssystems in die Waagschale werfen kann.
Auf den ersten Blick mag sich der Nutzer freuen, dass es endlich Konkurrenz für Google gibt, doch dass ausgerechnet Microsoft die erhoffte Rettung vor dem Google-Monopol sein könnte, ist nicht eben ermutigend. Allein die Vorstellung, wie der Windowskonzern seine Suchmaschine in die verschiedenen Funktionen des Betriebssystems integrieren wird, löst bei mir nicht eben Begeisterung aus.