Die großen Suchmaschinenanbieter in Deutschland haben zwecks Selbstkontrolle das erste anbieterübergreifende Suchmaschinen-Organ unter dem Dack der „Freiwilligen Selbstkontrolle Multimedia-Diensteanbieter“ (FSM) gegründet. Dabei sind sie jedoch nicht die ersten, denn bereits im Mai 2004 entschlossen sich die vier deutschsprachigen Suchmaschinen Abacho, Apollo7, crossbot und Sharelook zur Bindung an einen von der Bertelsmann-Stiftung entworfenen Verhaltenskodex. Die Gründer dieser Selbstkontrolle sind AOL Deutschland, Google, Lycos Europe mit seinen Suchdiensten Lycos Search, Fireball, Hot Bot und Paperball, MSN Deutschland, t-info, T-Online und Yahoo Deutschland. Von der FSM wurde gemeinsam mit den Suchmaschinenanbietern ein zusätzlicher Sub-Kodex entwickelt, zu dessen Einhaltung sich alle Beteiligten verpflichtet haben. Dieser beruht auf dem von der Bertelsmann Stiftung verfassten Code of Conduct, der auch von Abacho, Apollo7, crossbot und Sharelook unterstützt wird. Das Ziel der FSM ist es, den Nutzern besser zu erklären, wie Suchmaschinen arbeiten und sich finanzieren und den Kinder-, Jugend- und Verbraucherschutz im Web zu verbessern. Dazu sollen Kinder- und Jugendliche vor jugendgefährdenden Inhalten geschützt und illegale Inhalte aus den Trefferlisten entfernt werden. Dabei wurde in Zusammenarbeit mit der Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Medien (BPjM) ein Verfahren entwickelt, um von der BPjM auf den Index jugendgefährdender Medien gesetzte Seiten aus den Trefferlisten herauszufiltern. Der Verhaltenskodex kann auf der Webseite der FSM abgerufen werden.
Archiv 02 / 2005
Neue Version der Google-Toolbar
2005-02-17
Google hat eine neue Version seiner Toolbar als Beta-Version zum Download bereitgestellt. Neu sind dabei ein Rechtschreibprüfer, der Eingaben von Web-Formularen vor dem Absenden Wort für Wort auf korrekte Schreibweise prüft. Dieser Spell Checker beherrscht neben Englisch und Deutsch noch 9 weitere europäische Sprachen. Ebenfalls neu ist eine AutoLink-Funktion, die zu amerikanischen Adressen die entsprechenden Karten liefert und ein Einzelwortübersetzer, der englische Begriffe in andere Sprachen übersetzt. Einige Funktionen setzen aber voraus, dass der User die bereits in den Vorgängerversionen enthaltenen advanced features, wie z.B. die Page-Rank-Anzeige, aktiviert hat. Ansonsten enthält die Werkzeugleiste die bereits bewährten Funktionen der Vorgänger, wie Schnellzugriff auf die Google-Suchdienste, Autofill-Funktionen für Formulare und den Popup-Blocker.
Google will Wikipedia unterstützen
2005-02-11
Der Suchmaschinenanbieter Google hat der Online-Enzyklopädie Wikipedia Unterstützung in Form von Server-Kapazitäten angeboten. Die Wikipedia-Server können, trotz ständiger Erhöhung der Kapazitäten, dem großen Ansturm nicht mehr standhalten. Wie die Wikimedia-Foundation mitteilte, bietet Google an, Server und unbegrenzte Bandbreiten für die Inhalte von Wikipedia zur Verfügung zu stellen. In den letzten beiden Jahren hat sich die Größe Wikipedia-Datenbank alle zwei Monate verdoppelt. Derzeit existieren rund 450.000 englische und 190.000 deutsche Einträge in der Datenbank. Insgesamt sind es über 130 Millionen Wörter. Die Infrastruktur daür wird von der Wikimedia-Foundation über Spenden finanziert. Ziel der Stiftung ist es dabei auch, die Unabhängigkeit von Unternehmen oder staatlichen Institutionen zu wahren. Das Angebot von Google ist ausdrücklich nicht daran gekoppelt, Werbung auf Wikipedia oder anderen Projekten einzubinden, teilte Wikimedia kürzlich mit.
Google-Maps in den USA gestartet
2005-02-08
Der Suchmaschinenbetreiber Google hat seinen neuen Dienst Google-Maps gestartet, mit dem man sich bequem über eine zoombare Karte der USA bewegen oder sich Reiserouten berechnen lassen kann. Zudem lassen sich darüber Funktionen zur standortbezogenen Suche, wie der Suche nach Geschäften in einer bestimmten Umgebung, nutzen. Diese standortbezogene Suche lässt sich auch bequem mit der Routenberechnung kombinieren. Hat man beispielsweise ein interessantes Restaurant gefunden, kann man sich eine Route berechnen lassen, um von einem bestimmten Punkt dorthin zu gelangen oder von dort zu einem anderen Ort zu kommen. Der Dienst verwendet offenbar das Kartenmaterial des Unternehmens TeleAtlas und funktioniert bislang nur mit den Browsern Internet Explorer, Mozilla, Firefox und Netscape. Mit anderen Browsern wie Opera oder Safari kann der Dienst noch nicht verwendet werden. Google-Maps wird vorerst nur in den USA angeboten. Ob Google den neuen Dienst später auch in Deutschland oder anderen Regionen anbieten will, ist derzeit nicht bekannt.
Microsoft startet neue MSN-Suchmaschine
2005-02-01
Die MSN-Suchseite von Microsoft wurde aus der Beta-Phase entlassen und steht nun als Final-Version zur Verfügung, nachdem der Beta-Test erst vor knapp 14 Tagen ausgeweitet wurde. Im Vergleich zur Beta-Version sind nur wenige neue Funktionen hinzugekommen. Dazu gehört die Möglichkeit, in der Enzyklopädie Encarta zu recherchieren. Dabei ist es z.B. auch möglich Klartext-Fragen wie „wie groß ist die Bevölkerung von Hamburg“ einzugeben. Allerdings ist die kostenlose Nutzung der Encarta laut Herstellerangaben auf eine Dauer von 2 Stunden begrenzt. Bei anstößigen Eingaben kommt der (noch verbesserungsfähige) Inhaltsfilter ins Spiel, der die Ausgabe der Suchergebnisse daraufhin unterdrückt. Die Nachrichtensuche wurde nach der Ausweitung der Beta-Phase vor einigen Tagen nicht mehr nennenswert geändert. Die Ergebnisse wirken dabei im Vergleich zu Google unstrukturiert und es wird dem Benutzer nicht sofort klar, nach welchen Kriterien die Suchseite sortiert ist. Die deutsche Seite von MSN-Search bietet Zugriff auf weitere Microsoft-Angebote, wie die Abfrage von Aktien-Kursen oder die MSN-Shopping-Suche für den Online-Einkauf. Allerdings bleiben auch einige Funktionen dem US-Pendant vorbehalten: Dort lassen sich Suchergebnisse auf einen geographischen Standort begrenzen und man hat Zugriff auf MSN Movie und MSN Music. So kann man beispielsweise nach bestimmten Songs oder Künstlern suchen und diese dann bei MSN Music kaufen. Darüberhinaus steht über die US-Suche eine Beta-Version der MSN-Toolbar für den Internet Explorer zum Download bereit.