Technisches SEO und digitale Strategie

Archiv 03 / 2006

Search Engines Strategies Conference (SES) 2006, München

2006-03-30

Am 30. und 31. März 2006 findet in München die Search Engines Strategies Conference (SES) 2006 statt. Diese Konferenz findet bereits zum vierten Mal statt und gehört so zu den etablierten Suchmaschinen-Veranstaltungen in Deutschland. Sie bietet neben einem vielfältigen Vortragsprogramm eine kleine Ausstellung und einen idealen Treffpunkt, um Experten und wichtige Marktteilnehmer kennen zu lernen.

Auf der SES Website finden Sie weitere Informationen sowie ein vorläufiges Konferenzprogramm.

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Google kauft Web-Textverarbeitung Writely

2006-03-13

Google hat vor wenigen Tagen bestätigt, das Unternehmen Upstartle aufgekauft zu haben. Upstartle entwickelt die Web-basierte Textverarbeitung Writely. Mit diesem Kauf bestätigt sich erneut ein seit längerem kursierendes Gerücht. Google hat nun bereits eine ansehnliche Palette an meist Web-basierten Anwendungen entweder im (Test-)Betrieb oder in der Entwicklung: Googlemail (GMail), den Online-Kalender CL2, den Homepage-Baukasten Google Page Creator, das Bildverwaltungsprogramm Picasa, die Desktop-Suchmaschine Google Desktop und nun eben eine Textverarbeitung. Damit wird zunehmend deutlich, dass Google in der Tat Microsoft als großen Konkurrenten betrachtet.

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Spekulationen: Kauft Google Sun?

2006-03-12

Und weiter geht die wilde Gerüchteküche rund um Google: Angeblich beabsichtigt das kalifornische Internet-Unternehmen den Serverspezialisten Sun zu übernehmen. Das jedenfalls berichtet seit etlichen Tagen Daniel M. Harrison. Der angebliche Titel einer angeblich firmeninternen E-Mail von Sun soll dieses Gerücht nun bestätigt haben.

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Lokale Suchmaschine Suchen.de gestartet

2006-03-12

Nachdem Web.de vor wenigen Tagen eine lokale Suche vorstellte, startete nun auch die Testversion der lokalen Suchmaschine Suchen.de. Suchen.de ist ein Projekt der Telekom-Tochter t-info GmbH. Neben den üblichen Zutaten einer lokalen Suchmaschine bietet Suchen.de auch eine klassische Websuche an, die von der Suchmaschine Neomo bedient wird.

Hinweis: Stefan Fischerländer, Herausgeber von SuchmaschinenTricks.de ist als geschäftsführender Gesellschafter an Neomo beteiligt.

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Screenshots des Google Kalender CL2

2006-03-09

Was auch hier kürzlich als Google-Gerüchte berichtet wurde, scheint sich zu bestätigen: Google arbeitet an einem Google Kalender, dessen Weboberfläche wie GMail auf Ajax-Technologie basiert. TechCrunch zufolge läuft derzeit ein erster Test mit 200 Teilnehmern – und einer dieser Teilnehmer hat TechCrunch offenbar einige Screenshots der neuen Anwendung zur Verfügung gestellt.

Die Kombination aus GMail und Google Kalender (interner Codename: CL2) könnte Microsoft Outlook Paroli bieten und wäre somit Googles erste webbasierte Anwendung, die in direkter Konkurrenz zu Microsoft Office stünde. Und auch wenn Bill Gates vor wenigen Wochen IBM als Hauptkonkurrenten für Microsoft ausmachte, geht die Auseinandersetzung zwischen Google und Microsoft munter weiter: Gestern startete die neue Microsoft-Suchmaschine, die eindeutiger als zuvor MSN Search Googles Kerngeschäft angreifen wird; gleichzeitig arbeitet Google an weiteren Anwendungen wie Google Text, die auf den Softwaregiganten aus Redmond zielen.

Google-Gründer Sergej Brin sagte kürzlich dem Time-Magazine: „Ich mache mir Sorgen wegen Microsoft, sie wollen Google zerstören.“ Der Boden für einen spanneden Showdown scheint also bereitet.

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Web.de präsentiert Lokale Suche

2006-03-09

Die lokale Suche ist das Thema des Jahres 2006 – und langsam werden aus den Ankündigungen nun auch reale Projekte. Heute startete, wie vor wenigen Wochen angekündigt, Web.de seine Version der lokalen Suche.

Web.de Lokal präsentiert sich mit den beiden fast schon obligaten Was-und-Wo-Suchfeldern. Ein Klick auf „Erweiterte Suche“ blendet zusätzlich die Felder für eine hausnummerngenaue Suche sowie für eine Umkreissuche ein. Das Kartenmaterial ist anders als etwa bei GoYellow mangels Luftbilder unspektakulär, erfüllt aber seinen Zweck. Auch das zugrunde liegende Datenmaterial macht einen ordentlichen Eindruck: Mein hiesiges Lieblingsrestaurant fand Web.de zwar genau so wie GoYellow und die Gelben Seiten, allerdings war Web.de die genaue Hausnummer nicht bekannt; dies hätte unweigerlich zu einer kleineren Irrfahrt geführt. GoYellow und Gelbe Seiten hingegen wussten auch dieses wichtige Detail.

Fazit: Ein solider Dienst, der wenig Neues zu bieten hat. Wer sowieso Web.de nutzt, wird auch Web.de Lokales nutzen, aber recht viele neue Besucher werden sich deshalb nicht auf das Portal verirren.

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Neue Microsoft Suchmaschine: Aus MSN Search wird live.com

2006-03-08

Microsoft hat die neueste Version seiner Suchmaschine unter live.com gelauncht. Während den Nutzer unter der alten MSN Suche eine Portalseite mit versteckter Suchfunktion erwartete, ist die neue Microsoft-Suchmaschine zumindest auf den ersten Blick weitaus näher an Google dran. Doch der Schein trügt und dem Experten wird schon anhand der Ladezeit deutlich, dass unter der aufgeräumten Oberfläche mehr wartet als die paar aktuellen Meldungen auf der Startseite vermuten lassen.

Microsoft bedient sich für die live.com-Suchmaschine konsequent der neuen Ajax-Funktionalität: Mit viel Javascript werden neuartige Funktionen geboten, die es so bisher noch nicht zu sehen gab. Am auffälligsten ist sicherlich die quasi endlose Ergebnisliste; anders als bei anderen Suchmaschinen gibt es bei live.com kein Blättern mehr, sondern der Nutzer scrollt einfach beliebig weit nach unten. Neue Ergebnisse werden dabei einfach nachgeladen. Sollte sich diese Art der Navigation, die derzeit noch arg gewöhnungsbedürftig wirkt, durchsetzen, machten Diskussionen um Platzierungen „auf der ersten Ergebnisseite“ keinerlei Sinn mehr – das Seitenparadigma ist bei der Microsoft-Suchmaschine aufgelöst.

Neu ist auch die Möglichkeit mit Hilfe eine kleines Schiebereglers die Länge der eingeblendet Beschreibung eines Treffer zu variieren. Ein nettes Gimmick, das aber keinen gesteigerten Mehrwert bietet. Apropos Mehrwert: Rechts neben der Ergebnisliste erscheinen wie bei Suchmaschinen heute üblich Pay-per-Click-Textanzeigen. Diese Anzeigen stammen noch von Yahoo Search Marketing, dürften aber in naher Zukunft von Microsoft AdCenter-Anzeigen abgelöst werden.

Neben all diesen Oberflächlichkeiten ist man geneigt den wichtigsten Aspekt einer Suchmaschine fast zu übersehen: die Ergebnis-Qualität. Live.com zeigt sich hier gegenüber der alten MSN Suche deutlich verbessert. Bill Gates‘ Diktum über die schlechten Suchmaschinen zum Trotz, muss die neue Microsoft-Suchmaschine nun keine Vergleiche mehr mit Google scheuen.

Im Übrigen scheint Microsoft auch bei der Browserunterstützung hinzugelernt zu haben: Anders als bei früheren Gelegenheiten funktioniert live.com auch mit dem Internet-Explorer-Konkurrenten Firefox anstandslos. Ich konnte jedenfalls bei meinenTests keinerlei Schwierigkeiten feststellen, während andere Tester durchaus von Problemen berichten.

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Das Duplicate-Content-Problem

2006-03-06

Der Umgang mit – oder besser: Die Vermeidung von – Duplicate Content gehört seit längerer Zeit zu den wichtigsten Aufgaben der Suchmaschinen-Optimierung. Vermeidet ein Webmaster doppelte Inhalte, so landet er keinen einzigen Platz weiter oben in den Ergebnislisten, aber er kann einen eventuellen Absturz seiner Listings vermeiden. Ich habe in den vergangenen Monaten etliche Websites gesehen, bei denen Duplicate Content zugeschlagen hatte und oftmals waren die vorhandenen Doppelungen erst nach längerer Analyse zu erkennen.

Dass Duplicate Content in der Tat ein erhebliches Problem darstellt, macht allein die Ansetzung eines eigenen Panels im Rahmen der New Yorker Search Engines Strategies Conference (SES) zu diesem Thema deutlich. Zwei Vertreter von großen Suchmaschinen – Rajat Mukherjee von Yahoo und Matt Cutts von Google – gestanden denn auch ein, dass Suchmaschinen hier ein Problem haben. „Wir wollen keine Inhalte abwerten, sondern die richtigen Inhalte nach vorne bringen,“ erklärte Mukherjee. Da dies aber schwierig sei, empfehle er Doppelungen „wo immer möglich zu vermeiden“.

Cutts stellte anschließend klar, dass die etwa durch zwei Top-Level-Domains entstandene Spiegelung „keine Abstrafung durch Google“ mit sich bringe und auch eine (zusätzliche) Druckversion einer Seite kein Problem darstellt. Meiner Erfahrung nach ist das aber nur die halbe Wahrheit. Denn oft genug sind das nicht die einzigen Vervielfältigungen, denen ein Seiteninhalt unterliegt: Zwei Top-Level-Domains und zu jeder normalen Seite eine (ebenfalls crawlbare) Druckversion ergibt bereits eine Vervierfachung – ein und der selbe Inhalt ist unter vier verschiedenen URLs zu erreichen. Für gewöhnlich ist dann jede Domain auch noch sowohl mit als auch ohne vorangestelltes www erreichbar, und schon sind wir bei acht Kopien angelangt.

Damit sind aber noch längst nicht alle Möglichkeiten moderner Webtechnologien erschöpft. Stellen Sie sich einen Online-Shop vor: Der Kopfbereich, die Navigation, Einkaufshinweise und der ganze Rattenschwanz an Kontakt-, Impressums- und Sonstwasangaben im Fuß der Seite machen oftmals 90 Prozent des Seiteninhalts aus. Ein anderer Fall, aber ähnlich problematisch sind Sites mit einem hohen Anteil an reinen Fotoseiten. Das kann etwa eine Ferienhausvermietung sein; für jedes Objekt eine eigene Seite, auf der nur das Foto und ein Standardtext erscheint – auch hier droht die Abstrafung wegen Duplicate Content.

Allein die Tatsache, dass das Thema Duplicate Content im Rahmen einer SES diskutiert wurde, erweckt die Hoffnung, dass die großen Suchmaschinen hier bessere Algorithmen finden, die oftmals sehr sinnvolle Wiederverwendungen von Inhalten auf einer Website gegenüber missbräuchlichem Duplicate Content abzugrenzen.

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AdSense für Geo-kodierte Webseiten

2006-03-05

Wie heise online berichtete, wird Google noch in diesem Jahr eine neue Variante seiner AdSense-Werbung anbieten, die sich an der geographischen Ausrichtung einer Website orientiert. Bisher hängen die über das AdSense-Programm eingeblendeten Werbeanzeigen vom Seiteninhalt ab. AdSense erfreut sich bei Sitebetreibern einer großen Beliebtheit, da die Anzeigen einfach integriert werden können und keinerlei Anforderungen an den Mindesttraffic der Website stellen. Selbst kleine Seiten mit nur sehr wenigen Besuchern können AdSense nutzen.

Geo-kodierte AdSense-Anzeigen richten sich an den jeweiligen geographischen Koordinaten aus, die in der Webseite angegeben werden müssen. Nicht zuletzt durch den Erfolg von Google Earth und den daraus abgeleiteten Diensten („Mash-Ups“) oder von Anwendungen wie GoYellow mit seinen Luftbildern ergibt sich die Chance für Werbetreibende, zielgenauer Werbung im Web zu schalten. Darüber hinaus sind Geo-kodierte AdSense-Anzeigen ein weiterer Angriff auf den lukrativen Gelbe-Seiten-Markt, den neben GoYellow demnächst auch Web.de ins Visier nehmen möchte. Und auch Google Local Deutschland steht wohl unmittelbar bevor.

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Alles Google

2006-03-02

Haben Sie heute schon einen Blick auf die üblichen Suchmaschinen-News-Seiten geworfen? Nicht nur auf Suchmaschinentricks.de beginnen die meisten Newsbeiträge mit dem Wörtchen „Google“. Verrückt, nicht wahr. Nun gut, der Suchgigant aus Kalifornien hat in Deutschland einen Marktanteil von über achtzig Prozent. Aber das alleine erklärt noch nicht diese Wahrnehmungsdominanz.

Vielmehr steckt ein wahrer Sturm an Ankündigungen, Launches und manchmal sogar ausgereiften Anwendungen dahinter, die nahezu täglich Googles Hauptquartier verlassen. Der wichtigste Kommunikationsstrang dabei ist aber nicht die gute alte Pressemitteilung. Vielmehr laufen die Ankündigungen über die hauseigenen Blogs, die über RSS verbreitet werden und so die großen und kleinen Redaktionen der Internetwelt mit einem immer währenden Schwall an Infos versorgen.

Das hat für mich – wie für alle anderen Branchenbeobachter – unschätzbare Vorteile: War es zu Beginn von SuchmaschinenTricks.de vor bald sechs Jahren noch eine echte Herausforderung Neuigkeiten aus der Branche aufzuspüren, so genügt heute ein simpler RSS-Aggregator, ein paar gut ausgewählte Blogs – und schon kann ich täglich zwischen allen möglichen Meldungen wählen.

Diese wunderbare Welt der Blogs führt aber auch zu einer verzerrten Wahrnehmung. Natürlich launcht Google derzeit einen Dienst nach dem anderen. Aber bei näherer Betrachtung sind etliche darunter, die niemanden auch nur zu einem Blogdreizeiler bewegen würden, wenn nicht ausgerechnet Google dahinterstünde. Stellen Sie sich vor, der Google Page Creator wäre vom Startup BestCompanyInTheWorld veröffentlicht worden. Kein Mensch hätte davon Notiz genommen. Aber da das Ding von Google stammt, berichten nicht nur alle darüber, nein, wir fragen uns auch allen Ernstes nach dem Sinn, den Google damit verfolgt.

Yahoo, MSN oder auch Ask.com sind inzwischen alles andere als untätig; doch die Wahrnehmungsdominanz von Google zu brechen, mag ihnen nicht gelingen. Lediglich der Rückzug von Maskottchen Jeeves bescherte Ask.com einige Aufmerksamkeit. Das sagt schon alles.

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Ask.com ist nun butlerlos

2006-03-01

Wie bereits angekündigt, hat Ask.com sein Maskottchen, den Butler Jeeves, in Rente geschickt. Die neue Seite präsentiert sich in aufgeräumter Optik; neben der Websuche, die nach deutschsprachigen Seiten, Seiten aus Deutschland und weltweiten Ergebnissen unterscheiden kann, bietet Ask eine Bildersuche, eine Art von personalisierter Suche („MeinAsk“) sowie Zugriff auf den Blog-Aggregator Bloglines.

Gleichzeitig mit dem Maskottchen Jeeves, das böse Zungen als letztes Überbleibsel des Web-1.0-Hypes verunglimpften, wurde die 2001 aufgekaufte Suchmaschine Teoma zumindest nach außen hin eingestellt. Wer jetzt www.teoma.com eintippt, landet bei Ask.com. Allerdings verschwindet damit nur der Name Teoma, die Suchtechnologie bleibt weiterhin erhalten und stellt das technische Rückrat von Ask.com dar.

Ask.com feierte den Abschied von Butler Jeeves mit einer großen Party im Rahmen der SES in New York. Zuvor hatte Barry Diller, Chef des Internetunternehmens IAC, zu dem auch Ask.com gehört, in einer Keynote zur New Yorker SES seine Pläne mit Ask.com sowie seine Ansichten zur künftigen Entwicklung in der Suchmaschinenbranche dargestellt.

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