Ich hatte gestern Vormittag ein interessantes Telefonat mit einem zwar technikaffinen, aber nicht extrem internetzentrierten Menschen. Unter anderem fragte er mich, ob ich denn keine Angst hätte vor einem eventuellen Missbrauch meiner Daten durch Google. Schließlich verwende ich ja GMail als meine primäre E-Mail-Anwendung. Nun bin ich in der Tat nicht begeistert davon, dass Google alles mögliche von mir weiß – oder zumindest wissen könnte; aber die Einfachheit der diversen Google-Angebote lässt mich das in Kauf nehmen. Und ich habe die Hoffnung noch nicht aufgegeben, dass irgendwann ein anderer Anbieter ebenfalls eine derart einfache Weboberfläche mit einer hervorragenden Suche kombiniert. Bislang hat das noch niemand geschafft.
Am Nachmittag dann aber musste ich eine andere, unangenehme Tatsache meines zunehmend aufs Internet, und vor allem auf Google ausgerichteten Arbeitsstils kennen lernen. Google war offline. Zumindest konnte ich Google von meinem T-Com-Zugang aus nicht erreichen; von einem meiner Webserver aus war das kein Problem. Auf die Suchmaschine konnte ich schnell verzichten; nun ja, schnell ist nicht ganz korrekt, ich brauchte doch einige Minuten, bis ich mich erinnerte, dass ich das Suchfeld meines Browsers einfachst auf „Yahoo“ umstellen konnte. Aber von da an war das kein Problem mehr.
Schwieriger hingegen war es mit den E-Mails. Ich war von der E-Mail-Kommunikation abgeschnitten. Das war eine bittere Erfahrung. Und nun eben wollte Bloglines, mein nächster wichtiger webbasierter Dienst nicht arbeiten. Es gibt Tage, da erschrecke ich ob meiner Abhängigkeit vom Web.
Update: Wie ich eben sehe, hat Google vorgestern endlich seine API für Google Contacts vorgestellt. Damit wird es nicht mehr lange dauern, bis ich endlich meine Adressen in GMail mit meinem Handy oderwasauchimmer abgleichen kann. Ein weiterer Baustein, der die Nutzung der Google-Dienste wieder ein Stück einfacher macht.
Die Gründe, warum ich so sehr auf Online-Anwendungen setze, fasst Scobleizer so wunderbar zusammen:
I’m trying to get everything I do online because I want freedom from my computer. What do I mean about that? What happens if Linux comes out with a Macintosh killer? Or if I decide to get a Windows computer again? I want to just load one thing: Firefox and go to work.