SEO-Tool Sistrix ändert Sichtbarkeitsindex

Das SEO-Tool Sistrix hat ab dieser Woche die Zählweise für die Rankings geändert. Universal-Search-Einblendungen werden nunmehr als eigenständiger Treffer gezählt. Damit verschlechtern sich in der Auswertung alle Rankings, die hinter einer solchen Universal-Search-Box (Onebox) liegen. Sistrix hat im Changelog zum Tool die Änderung auch anhand zweier Screenshots deutlich gemacht und darauf verwiesen, dass „für fast alle Domains der Verlust weniger als 5 Prozentpunkte beträgt“.

Spannend dabei ist aber die kleine Diskussion, die sich dazu auf Facebook entsponnen hat. Für den Fall etwa, dass auf Position 1 eine Onebox zu finden ist, kann kein „normaler“ Treffer mehr auf Position 1 kommen. Während Johannes Beus von Sistrix argumentiert, dass mit der neuen Zählweise der Realität auf den Suchergebnisseiten besser entsprochen würde, beklagen andere die Vermischung der Indizes. Und in der Tat war der Sichtbarkeitsindex von Sistrix bisher ja ein Index der normalen, organischen Ergebnisse ohne jede Berücksichtigung irgendwelcher auf den Suchergebnisseiten eingestreuten Universal-Search-Einblendungen. Schließlich werden ja auch die Adwords-Anzeigen nicht in die Zählung der erreichten organischen Positionen mit eingerechnet. Umgekehrt aber ist natürlich der hinter dieser Änderung stehende Gedanke völlig richtig: Denn ein Treffer auf – nach bisheriger Zählweise – Position 1 hat halt nicht die gleiche Sichtbarkeit, wenn darüber eine Onebox platziert ist. Die korrekte Messung ist allerdings bei News-Oneboxes, die sehr häufig wechseln, richtig schwierig.

Eigentlich ist die neue Zählweise die folgerichtige Umsetzung des Gedankens eines Sichtbarkeitsindex: Gemessen werden soll bei einem Sichtbarkeits-Index ja nicht die SEO-Leistung im klassischen organischen Index, sondern die Sichtbarkeit einer Domain aus der Perspektive eines Google-Nutzers. Allerdings wäre es dann nur konsequent, auch die Einblendungen der Adwords-Anzeigen, der Google-Shopping-Ergebnisse oder von Spezialangeboten wie der Google-Hotelsuche zu berücksichtigen. Die Änderungen am Sichtbarkeitsindex, die sich daraus ergeben würden, fände ich spannend. Vielleicht traut sich Johannes ja, das Thema „Korrekte Messung der Sichtbarkeit“ konsequenter anzugehen.