SEO-Tools sind seit einigen Monaten das heißeste Thema im deutschen Suchmarkt. Zu den beiden bisherigen hiesigen Playern Searchmetrics und Sistrix ist dieses Frühjahr Seolytics hinzugekommen. Ich möchte in nächster Zeit alle drei Tools hier vorstellen und starte die kleine Serie mit dem Neuling „Seolytics“, der unter der schönen Domain suchmaschinenoptimierung.de zu erreichen ist.
Seolytics kommt in den drei Ausbaustufen Eco, Silver und Gold daher. Der Preis für die günstigste Version beträgt 299,- Euro monatlich, die Gold-Version kostet mehr als 1.000,- Euro. Im Wesentlichen unterscheiden sich die Versionen in der Anzahl der analysierbaren Domains und Keywords sowie bei den Exportmöglichkeiten.
Die zentrale Größe in den SEO-Analysen, die Seolytics bereit stellt, ist der SEOlytics Visibility Rank (SVR). Wer jetzt an den Sistrixschen Sichtbarkeitsindex denkt, ist schon auf der richtigen Spur: Seolytics berechnet den SVR auf Basis von 1 Mio. Suchanfragen, die sich aus aktuellen, saisonal wichtigen und Dauerbrenner-Keywords zusammensetzen. Diese Anfragen sind nach Suchhäufigkeit gewichtet und natürlich gehen die Positionen in etwa so in die Berechnung ein, wie sie der Klickhäufigkeit entsprechen.
Natürlich lässt sich der SVR nicht nur für die eigene Domain und nicht nur für den aktuellen Zeitpunkt ermitteln, sondern auch für fremde Domains und für die Vergangenheit. Letztere reicht bei Seolytics zurück bis zum Februar 2009. Sehr schön ist es auch, in einer Grafik den SVR mehrerer Websites zu vergleichen.
Auf Basis des SVR werden dann verschiedene Rankings geboten: Eine Aufsteiger bzw. Verlierer der Woche-Liste, eine Liste der 1.000 sichtbarsten Seiten (die eine überraschend hohe Übereinstimmung mit meiner Analyse der bestplatzierten Seiten bietet) sowie eine Liste der „spannendsten Rankings“ – also der Platzierungen, die den meisten Traffic versprechen.
Für Inhouse-SEOs, SEO-Consultants und nicht zuletzt Online-Marketing-Leiter in Unternehmen dürfte das Modul Branchenranking höchst interessant sein. Seolytics hat hierzu für 20 Branchen von „Apotheke & Co.“ bis „Versicherung und Finanzen“ jeweils eine vierstellige Zahl an wichtigen Keywords ermittelt und manuell zugeordnet. Für jede Branche wird dann ein eigener Branchen-SVR berechnet, der nur auf diesen Branchenkeywords basiert. Domains können dann anhand dieses Branchen-SVR bewertet werden. Das ist eine enorme Hilfe, um Vergleiche mit dem direkten Wettbewerber vorzunehmen.
Die Backlinkanalyse beruht im Wesentlichen auf den Yahoo-Daten, wird aber durch einen eigenen Crawler ergänzt. Diese Ad-Hoc-Analyse beliebiger Domains liefert lediglich die Standard-Daten. Für die zur ständigen Überwachung hinterlegten Domains werden allerdings eine ganze Reihe sehr interessanter Zusatzinformationen aufbereitet: PageRank, Anzahl externer und interner Links, Linktext und die genaue Ziel-URL.
Sehr vielversprechend wirkt auch die Potenzialanalyse. Dazu stellt Seolytics eine Verbindung zum Webanalyse-Account (Google Analytics oder Etracker) her und analysiert die dort zugänglichen Daten auf ihr SEO-Potenzial. Da ich zu diesem Test aber nicht meine Verbindungsdaten eingeben wollte, konnte ich dieses Feature nicht testen.
Seolytics bietet auf einer aufgeräumten Oberfläche einen schönen Überblick über die wesentlichen Daten, die ein SEO für seine Arbeit benötigt. Die Bedienung ist angenehm einfach, die Datendarstellung erfolgt umgehend. Besonders gefallen hat mir die detaillierte Analyse der Backlinks sowie die ausgiebigen Monitoringmöglichkeiten. Gerade für Consultants und Inhouse-SEO-Abteilungen erscheint mir Seolytics besonders geeignet.