Technisches SEO und digitale Strategie

Archiv 02 / 2007

Wikia Search: Der Suchmaschinen-Konkurrent startet noch 2007

2007-02-20

Suchmaschinen sind weiterhin in Mode: Noch in diesem Jahr wird eine erste Version von Wikia Search, einer auf dem Wiki-Prinzip basierenden Suchmaschine online gehen. Das bestätigte Wikipedia-Gründer Jimmy Wales der Süddeutschen Zeitung in einem Interview. Ähnlich wie das Online-Lexikon Wikipedia soll auch Wikia Search auf den Beiträgen und Wertungen der Nutzer beruhen. Schließlich gehe es, so Wales, „darum, eine offene und transparente Suchmaschine zu schaffen, die auf frei verfügbarer Software nach dem Open-Source-Prinzip basiert.“

Allerdings drückt sich der Gründer des Unternehmens Wikia, die künftig Wikia Search betreiben soll, vor der Frage, wie denn die Qualität einer solchen Community-basierten Suchmaschine gesichert werden solle. „Wir haben inzwischen viele Erfahrungen damit gesammelt, wie man Gemeinschaften im Internet organisieren kann. Wir haben klar definiert, was Wikipedia ist.“, erklärt Wales dazu lediglich. Wie genau Wikia Search die Horden an Suchmaschinen-Optimierern fernhalten möchte, sollte Wikia Search halbwegs erfolgreich werden, geht aus dem Interview nicht hervor.

Ebenfalls unklar bleibt, wieso eine explizite Bewertung von Ergebnissen über Wikia Search besser funktionieren sollte als die implizite über die Verlinkung, wie das die heutigen Suchmaschinen wie Google oder Yahoo machen. Einen durchaus ähnlichen Ansatz gab es im Übrigen bereits vor etwa sieben Jahren mit der Suchmaschine DirectHit. Diese Suchmaschine zählte mit, welche Suchergebnisse wie häufig angeklickt wurden und nutzte diese Werte fürs Ranking aus. DirectHit war allerdings nur ein sehr kurzes Leben beschieden und die Ambitionen verglühten im parallel stattfindenden Aufstieg von Google.

Finanziell scheint Wikia Search gut ausgestattet zu sein. So haben verschiedenste Wagniskapitalgeber sowie das Unternehmen Amazon Kapital bereit gestellt. Allein in der ersten Finanzierungsrunde kamen so vier Millionen Dollar zusammen, über den Gesamtbetrag schweigt Wales sich aus. Ob sich eine derartige kommerzielle Struktur – die Suchmaschine soll gewinnorientiert arbeiten und mit Werbung Geld verdienen – mit dem Gedanken einer Community verträgt, muss sich erst noch erweisen. Schon gibt es Stimmen, die auf diese Diskrepanz hinweisen. Und noch eine weitere Fragestellung tut sich auf: Zwar spricht Jimmy Wales viel von Offenheit, es findet sich aber nirgends ein Hinweis darauf, dass die Suchergebnisse von Wikia Search offen zugänglich wären, etwa über einen XML-basierten Feed.

Allen Ungereimtheiten zum Trotz verspricht das Projekt spannend zu werden. „Die menschliche Urteilskraft ist im Zweifelsfall viel effektiver“, sagt Wales im SZ-Interview. Das klingt doch sehr nach dem alten Claim des Open Directory Projects: „Humans do it better“ – einem zehn Jahre alten Projekt, in der eine Community versucht, die Suche im Web zu revolutionieren.

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Suchmaschine Google anno 1997

2007-02-10

Wirft man heute einen Blick auf den Suchmaschinen-Giganten Google, so mag man kaum daran glauben, dass auch Google einmal klein angefangen hat. Die Seite jason.it.googlepages.com/google1997 lässt den interessierten Besucher einen Blick darauf werfen, wie die Google-Startseite vor zehn Jahren aussah. Spannend sind vor allem die Zahlen zur Statistik – so hatte Google damals gerade mal 24 Millionen Seiten indexiert – und die Anmerkungen der Google-Gründer. Ein Beispiel: „Ich habe versucht den Fehler zu beheben, aber es gibt noch viele weitere Probleme.“ (Sergei Brin)

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